Joseph H. Eberly

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Joseph H. Eberly

Joseph Henry Eberly (* 19. Oktober 1935 in Carlisle (Pennsylvania))[1] ist ein US-amerikanischer Physiker, der sich mit Quantenoptik und Atomphysik befasst.

Eberly studierte an der Pennsylvania State University mit dem Bachelor-Abschluss 1957 und an der Stanford University mit dem Master-Abschluss 1959 und der Promotion 1962. Als Post-Doktorand war er am SLAC und am Naval Ordnance Laboratory. Ab 1965 war er an der University of Rochester, an der er 1967 Assistant Professor, 1969 Associate Professor und 1976 Professor wurde. Er ist dort Andrew Carnegie Professor für Physik und Professor für Optik.

1980 beschrieb er als Erster den quantenmechanischen Effekt von Spontanem Kollaps und Wiederherstellung von Kohärenz (Spontaneous Collapse and Revival).[2]

1987 demonstrierte er mit Jim Durnin als Erster Bessel-Strahlen[3], die er mit einer dünnen ringförmigen Öffnung erzeugte.[4]

Er sagte 1994 die später beobachteten[5], sich nicht ausbreitenden, lokalisierten Rydberg-Zustände von Elektronen in Atomen (non-spreading localized states) voraus, die einem äußeren rotierenden elektromagnetischen Feld folgen (also nicht-stationär sind), als quantenmechanische Analogie der Bahnen der Trojaner-Asteroiden, die Jupiter auf seiner Umlaufbahn in den Lagrangepunkten des Jupiter-Sonne-Systems folgen.[6]

2009 entdeckte er einen neuen Effekt, der die Quantenverschränkung stört (Early Stage Disentanglement, ESD, oder Plötzlicher Tod der Quantenverschränkung, Entanglement Sudden Death).[7]

1994 erhielt er den Charles Hard Townes Award und 2010 die Frederic Ives Medal. 1983 erhielt er einen US Senior Scientist Award der Humboldt-Stiftung und war mit den Stipendiengeldern am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. 1987 erhielt er die Marian-Smoluchowski-Medaille der Polnischen Physikalischen Gesellschaft. Er ist Fellow der American Physical Society, deren Abteilung für Laserphysik er vorstand, und der Optical Society of America, deren Präsident er war. Er ist Auswärtiges Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften.

Er ist Gründungsherausgeber von Optics Express.

  • mit Leslie C. Allen Optical Resonance and Two Level Atoms, Dover 1975
  • mit Peter W. Milonni Lasers, Wiley 1988
  • mit Milonni Laser Physics, Wiley 2010

Einzelnachweise

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  1. Lebensdaten nach American Men and Women of Science, Thomson Gale 2004
  2. J. H. Eberly, N. B. Narozhny, J. J. Sanchez-Mondragon Periodic spontaneous collapse and revival in a simple quantum model, Physical Review Letters, Band 44, 1980, S. 1323--1326, Abstract
  3. Zuerst mathematisch von J. Durnin 1987 konstruiert als Lösung der Helmholtz-Gleichung
  4. J. Durnin, J. H. Eberly, J. J. Miceli, "Diffraction Free Beams," Phys. Rev. Lett., Band 58, 1987, S. 1499–1501
  5. Rydberg atom simulates Trojan asteroid, Physics World, 30. Januar 2012
  6. Iwo Białlynicki-Birula, Maciej Kalinski, J. H. Eberly Lagrange Equilibrium Points in Celestial Mechanics and Non Spreading Wave Packets for Strongly Driven Rydberg Atoms, Phys.Rev. Lett., Band 73, 1994, S. 1777–1780, Abstract
  7. Eberly, Ting Yu Sudden death of entanglement, Science, Band 323, 2009, S. 598–601, Abstract